Dort, wo Menschen einander begegnen – sei es in einer Gemeinde, einer Organisation, im Verein oder im privaten Umfeld – werden ihre Gemeinsamkeiten, aber auch ihre Unterschiedlichkeit erlebbar. Das kann recht spannend sein, aber auch zu Missverständnissen oder gar Konflikten führen.
Wann soll das Gemeindefest stattfinden? Wer betreut die Ehrenamtlichen im Verein? Wer hat die Hoheit über die Fernseh-Fernbedienung? Was ist die richtige Raumtemperatur im Büro? Wer von den Kindern der KiTa-Gruppe darf zuerst auf den Kletterturm? Allzu oft werden solche Fragen durch Mehrheitsentscheidungen vermeintlich fair gelöst. Verschiedene Interessen und Konflikte beruhen jedoch in der Regel auf unterschiedlichen Bedürfnissen, die mal mehr und mal weniger existenziell sind, aber ganz sicher nicht einfach verschwinden, nur weil sich gerade keine Mehrheit dafür findet. Deshalb sollten Entscheidungen, die sich nur oder überwiegend nach den Ansichten, Wünschen und Bedürfnissen der Mehrheit richten, nur die Ultima Ratio sein, denn sie schränken die Interessen Einzelner stets ein. Das kann mächtig frustrieren und die scheinbar demokratisch gelösten Konflikte weiter schwelen lassen.
Aber wie können unterschiedliche Bedürfnisse stattdessen gleichermaßen und ohne faule Kompromisse berücksichtigt werden? Wie kann es zu einer Win-Win-Situation kommen, in der es nicht um die Wahl zwischen Alternativen (Entweder-Oder-Prinzip) geht, sondern um die Schaffung neuer, bisher unbeachteter Lösungsmöglichkeiten? Wer bestimmt die Regeln für das jeweilige Miteinander? Und wann werden sie als fair erlebt? All das lässt sich mit dem demokratiepädagogischen Konzept von Betzavta (dt.: Miteinander) lebendig entdecken. Es beinhaltet vielfältige erfahrungsorientierte Übungen und Gelegenheit zur Reflektion. Z.B. wie Demokratie nicht nur als Staatsform verstanden werden kann, sondern wie sie auch als ein Prinzip für das Miteinander in Alltagssituationen fühl- und sichtbar werden kann.
Sind Sie neugierig geworden und gespannt darauf, wie knifflig oder vielleicht doch nur allzu menschlich das "Ungetüm" Demokratie ist? Dann sprechen Sie uns an. Unsere zertifizierten Betzavta-Trainerinnen freuen sich über jeden Anlass, mit Ihnen gemeinsam kreative Lösungen für Missverständnisse und Konflikte zu entdecken!
Der "Betzavta"- Ansatz wurde in Israel am Adam-Institut für Demokratie und Frieden entwickelt und vom Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) für die Bildungsarbeit in Deutschland adaptiert.