Viele Menschen, Institutionen, Initiativen, Bündnisse etc. setzen sich dafür ein, die demokratische Kultur und Praxis in den Regionen und im ganzen Bundesland zu verbessern. In regionalen und überregionalen Netzwerken, Arbeitskreisen etc. koordinieren sie ihre Arbeit und tauschen Wissen, Materialien etc. aus. Viele Strukturen sind kommunal fest verankert: Präventionsräte, Partnerschaften für Demokratie, Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte, Stadtjugendringe, Jugend- und Schulämter, Staatsanwaltschaften (in Rostock gleichzeitig Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus des ganzen Landes), Polizei etc.
Auch themenspezifische Fachkreise, Praxiszirkel und Interessensvertretungen (Schulsozialarbeit, Integration, Jugend- und Familienhilfe, KiTa, Sport, Fraueninitiativen etc.), Religionsgruppen und wichtige zeitgeschichtliche Orte (im Bereich Rostock u. a. die jüdische Begegnungsstätte des Max-Samuel-Hauses, Gedenkstätten eines KZ-Außenlagers und einer Stasi-U-Haftanstalt) setzen wichtige Impulse.
Viele pädagogische Einrichtungen von KiTa über Schule bis Ausbildung und Erwachsenenbildung setzen demokratiepädagogische Ansätze um, die Institutionen pädagogischer Ausbildungsgänge, Universität, Fachschulen, Landesinstitut für die Weiterbildung der Lehrkräfte (IQMV) binden externes Know How in ihre Ausbildungen ein.
Auch die Zivilgesellschaft engagiert sich vielfältig, zahlreiche Projekte, Vereine etc. bieten professionelle Bildungs- und Beratungsangebote von Opferhilfe bis Projektschultagen an, erstellen Archive, Blogs oder Materialien. Viele Bündnisse und Initiativen sind in allen Teilen des Bundeslandes aktiv, in Rostock arbeiten seit 2000 z. B. Privatpersonen und kommunale Unternehmen in der Bürgerinitiative "Bunt statt Braun e.V." zusammen, "Rostock Nazifrei" ist als Bündnis seit 2010 aktiv. Zudem gibt es lokale Stadtteilinitiativen, z. B. "Groß Klein für alle". Auch in anderen Städten und Regionen gibt es viele entsprechende Gruppen.
Aus all diesen Bereichen setzen sich vitale und funktionale Fachnetzwerke zur Demokratieförderung zusammen, in die auch die Regionalzentren für demokratische Kultur oft eingebunden sind.
Die regionale und überregionale Netzwerkarbeit unserer Regionalzentren für demokratische Kultur erfolgt ganz überwiegend anlassbezogen, themenspezifisch und dezentral durch alle Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Schwerpunktgebieten. Vor allem die hohe Personalkontinuität begünstigt bei allen Mitarbeitenden eine tiefe und vielschichte Netzwerkeinbindung in ihren jeweiligen Fachbezügen. Die konkreten Kooperationen werden einerseits durch die Bedarfe der regionalen und überregionalen Partner und andererseits durch spezifische eigene Zielsetzungen der Mitarbeitenden, z. B. für inhaltliche Impulssetzungen oder zur Eröffnung bzw. Bewahrung struktureller Zugänge, bestimmt.
Landesweites Beratungsnetzwerk Demokratie und Toleranz
Die Regionalzentren für demokratische Kultur sind Mitglied im Landesweiten Beratungsnetzwerk Demokratie und Toleranz Mecklenburg-Vorpommern, und auch in dessen Arbeitsgruppen AG Qualität, AG Angehörigenarbeit, AG Ausstieg und Distanzierung sowie AG Demokratiepädagogik. Das Beratungsnetzwerk unterstützt Personen, Kommunen, Institutionen wie zum Beispiel Schulen, Organisationen und Betriebe bei der Stärkung von Demokratie und Toleranz und der Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus.
Das gemeinsame Leitbild > aller beteiligten Strukturen bildet die Grundlage aller Aktivitäten des Beratungsnetzwerkes Demokratie und Toleranz Mecklenburg-Vorpommern.
Haben Sie Anregungen oder Hinweise an das Landesweite Beratungsnetzwerk? Dann nutzen Sie das Formular >, um Kontakt aufzunehmen.
Kommunale Präventionsräte
Unsere Regionalzentren sind Mitglied in den kommunalen Präventionsräten der Landkreise Rostock und Vorpommern-Rügen und Kooperationspartner des kommunalen Präventionsrats der Hansestadt Rostock.
Unsere Regionalzentren sind Mitglied der regionalen Vergabegruppe des Bündnisses WIR.Erfolg braucht Vielfalt.
Partnerschaften für Demokratie
Unsere Regionalzentren sind feste Kooperationspartner der regionalen Partnerschaften für Demokratie.
Partnerschaft für Demokratie Ämter Krakow am See und Mecklenburgische Schweiz >
Partnerschaft für Demokratie Amt Niepars >
Partnerschaft für Demokratie Hansestadt Rostock >
Partnerschaft für Demokratie Landkreis Rostock >
Partnerschaft für Demokratie Stadt Marlow und Amt Recknitz-Trebel >
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus (BAG K+R)
Unsere Regionalzentren gehörten 2009 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus. Ziel war es, eine Vernetzungs- und Kommunikationsplattform innerhalb kirchlicher Strukturen und Werke zu schaffen, um so die bereits bestehenden Initiativen und Arbeitsgruppen, die sich für eine demokratische Kultur und gegen Rechtsextremismus einsetzen, miteinander zu vernetzen.
Aus dem Gründungsaufruf:
Im Gründungsaufruf betont die BAG K+R, dass menschenverachtende, rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Einstellungen mit dem christlichen Glauben unvereinbar sind. "65 Jahre nach Kriegsende, 20 Jahre nach der friedlichen Revolution und der deutschdeutschen Vereinigung ist die Demokratie im Alltag Deutschlands in einem kritischen Zustand. Wir sehen vielerorts eine Entwicklung, in der sich demokratiefeindliche und -ferne Haltungen ausbreiten und sich minderheitenfeindliche sowie rechtsextreme Einstellungen als Teil der Alltagskultur etabliert haben. […] An vielen Stellen engagieren sich Initiativen und demokratische Netzwerke gegen diese Entwicklung. Auch kirchliche Initiativen und Arbeitsgruppen haben sich auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds in den vergangenen Jahren immer wieder mit rechtsextremen Erscheinungsformen sowohl innerhalb der Kirche als auch in deren Umfeld auseinander gesetzt."