Die Verantwortung für den Zustand unserer Gesellschaft tragen nicht nur die vielfältigen Institutionen der Politik, wie Parteien, Parlamente, Regierungen etc. Neben vielen anderen Einflussfaktoren leisten vor allem auch der politische Journalismus und die politische Bildung mit ihren unterschiedlichen Zuständigkeiten und Methoden wichtige Beiträge für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander. Alle drei Bereiche haben ihre klar abgegrenzten Aufgaben, differenzierte Standards und eine spezifische Ethik, die unter anderem auch für die Glaubwürdigkeit und Wirkung der handelnden Strukturen und Akteure von entscheidender Bedeutung sind.
Das Aufgabenfeld unserer Regionalzentren ist die politische Bildung: unsere DemokratieBildung macht Demokratie erfahrbar und erlernbar! Wir erweitern die individuellen Kompetenzen der Meinungsbildung und Meinungsäußerung unterschiedlichster Menschen. Wir erhöhen die Motivation zu gesellschaftlicher Teilhabe und schaffen mehr und bessere Gelegenheit dazu. Dabei richten wir unsere Arbeit entlang des Beutelsbacher Konsenses, der Grundinstanz der politischen Bildung, aus: Wir instrumentalisieren und überwältigen nicht, wir lassen Kontroverses zu, wir stärken Menschen in ihrer Handlungsfähigkeit.
Um die individuelle Freiheit der Bürgerinnen und Bürger so wenig wie möglich zu beeinträchtigen und Willkür und Selbstermächtigung zu verhindern, muss staatliches Handeln in gesicherten Formen, mit klaren Rollenverteilungen und nach berechenbaren rechtlichen Verfahrensregeln organisiert sein. Gewaltenteilung und wirksame Kontrollmechanismen sind unverzichtbare Merkmale. Rechtsstaatlichkeit hat dabei auch inhaltliche Dimensionen, zu denen die Prinzipien der Gerechtigkeit, des Sozialstaats und der Verhältnismäßigkeit gehören, vor allem aber die Unantastbarkeit der Grundrechte. Sie bilden das Fundament und den Schutz einer lebendigen Demokratie.
Wir betrachten und behandeln alle Beratungssuchende als das was sie sind: mündige Personen, die ihre Entscheidungen selbstbestimmt entwickeln und verantworten. Menschen bewegen sich fast ständig in Systemen: Familie, Firma, Freundeskreis, Nachbarschaft, Verein, Schule, Kita etc. sind Beziehungsgeflechte, in und zwischen denen wir uns täglich bewegen.
Konflikte sind im menschlichen Miteinander leider nicht die Ausnahme sondern eher die Regel. Systemische Beratung unterstützt Gruppen oder Einzelpersonen dabei, solche Herausforderungen im Miteinander konstruktiv zu bearbeiten. Ziel ist dabei nicht eine tiefgehende Analyse individuellen (Fehl-)verhaltens sondern die Bearbeitung destruktiver systemischer Wechselwirkungen und konfliktfördernder Kontexte. Nach dem Prinzip ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ stärkt die Beratung die Ratsuchenden und ihre vorhandenen Ressourcen. Die Beteiligten arbeiten lösungsorientiert in einem Prozess miteinander, die Lösung wird allerdings nicht durch die Beratenden vorgegeben, sondern entsteht durch Selbstreflektion bei den Betroffenen selbst.
Die Arbeit unserer Regionalzentren wird auch von einem christlichen Menschenbild geleitet. Das bedeutet im Umgang mit allen Personen, mit denen wir Kontakt haben, dass wir sie prinzipiell als gleichwertige Menschen wahrnehmen und ihnen ‚auf Augenhöhe‘ begegnen. Wir glauben tatsächlich an eine Seele, an Werte wie Nächstenliebe und Güte. Es ist schwer, diesem Anspruch gerecht zu werden, aber wir bemühen uns darum.
Wir wenden uns mit aller Kraft und größter Entschiedenheit gegen alle Formen ausgrenzender, abwertender und destruktiver Haltungen und Handlungen. Unsere Solidarität und Unterstützung gilt den Opfern dieser Gewalt und Unterdrückung in all ihren Formen. Wir wirken konsequent und entschlossen gegen menschenfeindliche Strukturen und Bestrebungen. Deshalb unterscheiden wir aber auch konsequent zwischen dem Menschen und dessen Taten und sprechen unsererseits niemandem seine Menschenwürde ab. Wir hoffen auf die Fähigkeit zur Veränderung.