19. November 2019, 19.00 Uhr
Hamburg, Ferdinandstraße 21
"… und träumt von Tüffelland". Die soziale Frage in Fontanes "Stechlin"
Ein Fontane-Abend aus Anlass seines 200. Geburtstags

Akademie-Studienleitung: Dr. Jörg Herrmann

Teilnahmegebühr: -

Anmeldung nicht erforderlich

Adresse: Ferdinandstraße 21, 20095 Hamburg

Fontanes Romane, in denen  auf hohem menschlichen Niveau in Salons und auf Landpartien geplaudert wird, schildern Eheanbahnungen und -konflikte, den Umgang mit Konventionen, Untreue und Versöhnungen in einer dem Ende zugehend Adelsgesellschaft.

Fontanes Familie war französisch-reformierter Herkunft. "Was ist, ist durch Vorherbestimmen", diese Zeile aus dem Gedicht "Man hat es oder hat es nicht"  gilt besonders für Fontanes tragische Frauenfiguren, "die durch die Härte der gesellschaftlichen Konventionen oder durch eigene sittliche Fehlentscheidungen schwer, ja oft tödlich getroffen sind." (Hüffmeier). Es gibt eine unabänderliche Vorherbestimmtheit ihrer Geschichte, und das könnte  die säkularisierte Form der Calvinschen Prädestination genannt werden.

Fontanes letzter Roman "Der Stechlin – "ein Alter stirbt und zwei Junge kriegen sich" (so fasst Fontane seinen Inhalt lapidar  zusammen) – lässt die heraufziehenden gesellschaftlichen Konflikte, Stichwort Sozialdemokratie, aufleuchten. Der alte Baron Stechlin, der sich als konservativer Reichstagskandidat bei einer Nachwahl aufstellen lässt (und unterliegt), will sie patriarchal lösen. Nicht zuletzt enthält der Roman das Porträt eines sympathisch-fortschrittlichen Pastors im Thron- und Altar-Kaiserreich  und endet mit einer ergreifenden Traueransprache.

In Kooperation mit der Evangelisch-Reformierten Kirche in Hamburg.

Eintritt frei.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.